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Core i9-10850K im Test: Intels bester (verfügbarer) Spieler - Golem.de - Golem.de

Der Core i9-10850K rechnet fast so schnell wie das 10900K-Topmodell, vor allem aber schiebt er sich zwischen AMDs Ryzen-CPUs.

Ein Test von
Core i9-10850K
Core i9-10850K (Bild: Flutlicht)

In den vergangenen drei Jahren hat AMD mit den Ryzen-Prozessoren die Intel-Konkurrenz erst ein- und dann überholt. Damit geht einher, dass AMD die schnellstem sowie teuersten CPUs im Desktop-Segment anbietet und Intel in einigen Bereichen über den Preis gehen muss. Der Core i9-10850K ist deutlich günstiger als der Core i9-10900K (Test), unterscheidet sich aber ansonsten kaum.

Der Chip erschien schon Juli 2020, bisher hatte Golem.de den Prozessor jedoch nicht in einem dedizierten Artikel genauer angeschaut. Stattdessen waren die Messwerte, so wie die des Core i7-10700K auch, beim Ryzen 7 5800X (Test) und beim Ryzen 5 5600X (Test) integriert. Weil der Core i9-10850K allerdings ein interessantes Angebot ist und mindesten drei weitere Monate aktuell bleibt, holen wir hiermit die Einzelbetrachtung nach.

Auf den ersten Blick stellt der Core i9-10850K schlicht einen Core i9-10900K dar, bei dem Intel den Basistakt und alle Boost-Stufen um 100 MHz reduziert hat. Ein solches Modell ist jedoch ungewöhnlich, was die Frage nach dem Warum aufwirft. Die lässt sich leicht beantworten: Auch wenn der 14-nm-Prozess längst eine hohe Ausbeute erreicht hat, zeigt die Verfügbarkeit des Core i9-10900K, dass bis zu 5,3 GHz nur wenige Chips schaffen.

Kerne /Threads Takt TVB L3-Cache Grafik Speicher TDP
Core i9-10900K(F) 10C/20T 3,7 bis 5,3 GHz ja 20 MByte UHD 620 DDR4-2933 125 Watt
Core i9-10850K 10C/20T 3,6 bis 5,2 GHz ja 20 MByte UHD 620 DDR4-2933 125 Watt
Core i7-10700K(F) 8C/16T 3,8 bis 5,1 GHz nein 16 MByte UHD 620 DDR4-2933 125 Watt
Core i5-10600K(F) 6C/12T 4,1 bis 4,8 GHz nein 12 MByte UHD 620 DDR4-2667 125 Watt
K-Modelle von Comet Lake S *F-Modelle ohne iGPU

Zwar hat Intel mittlerweile offenbar nachgebessert, der Core i9-10850K ist ungeachtet dessen besser lieferbar als der Core i9-10900K. So kostet der 10850K rund 430 Euro und der 10900K wird bis auf vereinzelte Angebote für mindestens 530 Euro verkauft, bei größeren Shops liegt zwischen beiden Prozessoren allerdings oft eine Preisdifferenz von 150 Euro. Dem nominellen Listenpreis zufolge unterscheiden sich die zwei Chips nur um 35 US-Dollar, was ebenfalls zeigt, dass der 10900K schwieriger zu beschaffen ist.

Intel Core i9-10850K Desktop Prozessor 10 Kerne bis zu 5,2 GHz entsperrt LGA1200 (Intel 400 Series Chipsatz) 125W

Schauen wir uns an, wie sich der Core i9-10850K gegen die Ryzen-Modelle schlägt, insbesondere wenn die Kosten mit in die Rechnung einbezogen werden. Das ist deswegen so interessant, weil AMD bei den Ryzen 3000 die Listenpreise um 50 US-Dollar angezogen hat und die CPUs auch nicht überall zum offiziellen MSRP lieferbar sind.

Wir testen alle Ryzen-CPUs auf einem Asus Crosshair VIII Hero WiFi (X570, Firmware v2401, Agesa v1.1.0.0 Patch C), die Intel-Modelle auf einem Asus ROG Maximus XII Hero WiFi (Z490, Firmware v0707, Intel Spec PL1/PL2). Die Prozessoren laufen mit 32 GByte DDR4-Speicher nach den jeweiligen AMD/Intel-Spezifikationen.

Alle Anwendungen und Spiele sowie Windows 10 x64 v1909 liegen auf einer Corsair MP600 mit 2 TByte, einer der schnellsten derzeit verfügbaren NVMe-SSDs. Als Grafikkarten nutzen wir eine Geforce RTX 2080 Ti (Apps) und eine Geforce RTX 3080 (Games), als Netzteil kommt ein Seasonic Prime TX mit 1.000 Watt zum Einsatz.

Getestete Spiele

  • Anno 1800 (Anno Engine)
  • CSGO (Source Engine)
  • Flight Simulator (Asobo Engine)
  • Grand Theft Auto 5 (RAGE)
  • Kingdom Come Deliverance (Cry Engine)
  • Planet Zoo (Cobra Engine)
  • Total War Troy (TWW2 Engine)
  • X570, Z490, RTX 3080, 32GB, Win10 v2004 (Bild: Golem.de)
X570, Z490, RTX 3080, 32GB, Win10 v2004 (Bild: Golem.de)

Über alle Titel hinweg liegen der Ryzen 7 5800X und der Ryzen 5 5600X leicht vor dem Core i9-10850K, wobei sich dieser preislich zwischen beiden befindet. Einzig bei Total War Troy ist der Intel-Chip schneller als die zwei Vermeer-CPUs, da dieses Spiel auch mit zehn Kernen noch skaliert, sofern wie bei uns die Gras-Darstellung die Ultra-Stufe nutzt.

Getestete Anwendungen

  • 7-Zip (reales Packen)
  • Adobe Premiere Pro
  • Blender (Cycles)
  • Cinebench R15/R20
  • Faststone Image Viewer
  • Unreal Engine 4
  • y-Cruncher (AVX)
  • X570, Z490, RTX 2080 Ti, 32GB, Win10 v1909 (Bild: Golem.de)
X570, Z490, RTX 2080 Ti, 32GB, Win10 v1909 (Bild: Golem.de)

In Anwendungen profitiert der Core i9-10850K zwar von seinen zehn CPU-Kernen, die Leistung pro Takt ist jedoch beim Ryzen 7 5800X so hoch, dass dieser die fehlenden Cores meist ausgleichen kann. Der 10850K rechnet einzig im Faststone Image Viewer und beim y-Cruncher schneller, wobei Letzterer von Intels AVX2-Geschwindigkeit beschleunigt wird.

Intel Core i9-10850K Desktop Prozessor 10 Kerne bis zu 5,2 GHz entsperrt LGA1200 (Intel 400 Series Chipsatz) 125W

Beim Binning hat der 10850K das Nachsehen

Um den Core i9-10900K auf bis 5,3 GHz (ein Kern) respektive 4,9 GHz (alle Kerne) treiben zu können, muss Intel eine starke Vorabselektion vornehmen. Dieses sogenannte Binning fällt beim Core i9-10850K weniger strikt aus, was sich in zwei Punkten zeigt: Der Chip läuft nur mit bis zu 5,2 GHz respektive 4,8 GHz und er benötigt für diese Taktraten mehr Energie. Bei längerer Volllast bleibt das aufgrund der 125-Watt-PL1-Begrenzung unsichtbar, bei Last auf einem Kern hingegen ist der 10900K sparsamer.

Der Ryzen 5800X benötigt durchweg etwas mehr Energie, wobei der Chip durch ein 65-Watt-Limit (88 Watt PPT) kaum Leistung verliert, er aber dennoch auf 105 Watt (142 Watt PPT) eingestellt wurde. Auch die X570-Plattform ist nicht sonderlich sparsam, unterstützt aber PCIe Gen4, was dem Intel-Chip abgeht. Kommen wir zum Resümee.

Der Core i9-10850K kostet rund 430 Euro, viele Angebote liegen allerdings darüber. AMD verkauft den Ryzen 7 5800X offiziell für 450 Euro und den Ryzen 5 5600X für 300 Euro, im Handel sind die CPUs jedoch erst ab etwa 490 Euro respektive 360 Euro erhältlich.

Fazit

Intel hat mit Comet Lake S alias 10th Gen einen schweren Stand: AMDs Ryzen 3000 sind oft schneller und effizienter, überdies unterstützen die Vermeer-CPUs auch PCIe Gen4 für aktuelle Grafikkarten oder SSDs. Der Core i9-10850K ist ungeachtet dessen einen Blick wert, denn er schiebt sich preislich und von der Performance her zwischen den Ryzen 7 5800X und den Ryzen 5 5600X.

Allerdings dreht sich das Verhältnis, welches jahrelang vorherrschte: AMD ist heute schneller bei Gaming und Intel kann nur dort mithalten, wo viele Kerne ausgelastet werden und idealerweise AVX2-Code genutzt wird. Der Core i9-10850K bleibt somit eine Option bei gemischten Workloads, da er den 5600X überholt, aber hinter dem 5800X zurückbleibt. Der Aufpreis zu AMDs Octacore fällt jedoch gering aus.

Ende März 2021 wird Intel die Comet Lake S durch die Sockel-kompatiblen Rocket Lake S ablösen, mit der 11th Gen steigt primär die IPC der Kerne. Damit dürften Chips wie der Core i9-11900K wieder eine ebenbürtige Spiele-Leistung aufweisen, außerdem unterstützen die Prozessoren auch PCIe Gen4 für Grafikkarten oder SSDs. Der Core i9-10850K ist somit zwar noch Intels bester (verfügbarer) Spieler, wird aber schon bald ausgewechselt - sofern Rocket Lake S denn zeitnah lieferbar ist.

Intel Core i9-10850K Desktop Prozessor 10 Kerne bis zu 5,2 GHz entsperrt LGA1200 (Intel 400 Series Chipsatz) 125W

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