FC Bayern verpflichtet Marcel Sabitzer von RB Leipzig: Was die Münchner sich von ihm versprechen - Eurosport DE

Die Spatzen pfiffen es bereits seit mehreren Wochen von den Dächern Münchens, nun ist der Transfer von Marcel Sabitzer zum FC Bayern in trockenen Tüchern.

Der Österreicher, der von RB Leipzig in die Isar-Metropole kommt, unterschrieb am Montag einen Vierjahresvertrag beim deutschen Rekordmeister, die Ablösesumme soll bei rund 15 Millionen Euro liegen.

"Wir sind sehr froh, dass wir Marcel Sabitzer für den FC Bayern gewinnen konnten", wurde Sportvorstand Hasan Salihamidzic in der offiziellen Pressemitteilung zitiert.

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Weiter hieß es: "Marcel ist ein sehr guter Fußballer, er hat eine großartige Mentalität, ist sehr ehrgeizig und hat als Kapitän von RB auf und neben dem Platz Verantwortung getragen."

Der 27-Jährige ist nach Trainer Julian Nagelsmann (Ablöse rund 23 Millionen Euro) und Innenverteidiger Dayot Upamecano (Ablöse 42,5 Millionen Euro) bereits der dritte Protagonist des Vizemeisters, der binnen eines Transfersommers den Weg zum Serien-Champion findet.

Dass es den Verantwortlichen gelungen ist, das vielleicht einflussreichste Trio der Roten Bullen loszueisen, bringt gleich zwei Vorteile, mit denen sie bei den Bayern traditionell bestens vertraut sind: Das eigene Team wird verstärkt, während gleichzeitig der größte Konkurrent der Vorsaison destabilisiert wird.

Doch geht es einzig darum, die Nebenbuhler zu schwächen, sind die Vorwürfe, mit denen sich der FCB Ende der 1990er bis hin in die 2010er regelmäßig konfrontiert sah, nach wie vor haltbar? Es mag aus Sicht der Münchner ein positiver Nebeneffekt sein, allerdings sieht der klare Plan vor, dass abgeworbene Spieler beziehungsweise Trainer das Potenzial haben, der eigenen Mannschaft weiterzuhelfen.

Nagelsmann gilt längst als Coach mit großer Zukunft, mit erst 34 Jahren hat er seine Qualitäten bereits bei zwei Bundesligisten unter Beweis gestellt. Den gebürtigen Landsberger mit einem Fünfjahresvertrag auszustatten, zeigt das Vertrauen für eine langfristige Zusammenarbeit, Upamecano ist sofort gesetzt und soll zum künftigen Abwehrchef avancieren.

Marcel Sabitzer ist Nagelsmanns Wunschspieler

Auch Sabitzer wird kein Dasein als Dauerreservist fristen. Der Mittelfeldspieler gilt als Wunschspieler Nagelsmanns und mit seiner Ankunft schließt quasi die personelle Lücke, die nach dem Abgang Thiagos im Sommer 2020 keiner der potenziellen Ersatzmänner Marc Roca, Corentin Tolisso oder Mickael Cuisance zu schließen vermochte.

Marcel Sabitzer arbeitete bei RB Leipzig mit Julian Nagelsmann zusammen

Fotocredit: Getty Images

Sabitzers Vorteil: Er ist nicht bloß in der Zentrale als zweikampfstarker Balleroberer und kluger Passgeber einsetzbar, sondern kann ebenso auf den Außenbahnen agieren, sollten mehrere Akteure des Flügel-Quartetts Leroy Sané, Kingsley Coman, Serge Gnabry oder Jamal Musiala nicht zur Verfügung stehen. Nach einem derart flexiblen Spieler haben die Bayern in der laufenden Transferperiode Ausschau gehalten.

Bis zuletzt kursierten Gerüchte, wonach die Bayern unbedingt noch einen Flügelspieler verpflichten wollten. Das französische Talent Amine Adli vom FC Toulouse wurde gehandelt, auch Gladbachs Jonas Hofmann galt als Kandidat. Adli wechselte schließlich nach Leverkusen, Hofmann bleibt mindestens noch ein Jahr bei den Fohlen. Wohl auch, weil die Bayern mit Allrounder Sabitzer eine Einigung erzielt hatten und weitere Ausgaben somit obsolet wurden.

Sabitzer verrät: "Bayern-Trikot mein ganzer Stolz"

Für den langjährigen Leipzig-Profi scheint mit seinem Wechsel zum FC Bayern indes ein Kindheitstraum in Erfüllung zu gehen: "Ich bin sehr glücklich, für den FC Bayern spielen zu dürfen. Schon als Kind war mein Bayern-Trikot mein großer Stolz, jedes Jahr zu Weihnachten bekam ich ein neues", sagte er.

Ein weiterer Punkt, der für die Verpflichtung Sabitzers sprach, wurde von Vorstandsboss Oliver Kahn aufgegriffen: "Marcel Sabitzer bringt alles mit, was ein Spieler für den FC Bayern braucht. Er wird außerdem keine lange Eingewöhnungszeit benötigen, weil er mit der Philosophie unseres Trainers Julian Nagelsmann bereits bestens vertraut ist."

In der vergangenen Spielzeit kam er unter Nagelsmann als Kapitän wettbewerbsübergreifend 39-Mal für die Sachsen zum Einsatz. Er steuerte neun Tore sowie sieben Vorlagen bei.

Dennoch dürfte Sabitzer sich darüber bewusst sein, dass er sich im Bayern-Ensemble mit einer bislang für ihn unbekannten Konkurrenzsituation auseinandersetzen muss. Joshua Kimmich und Leon Goretzka sind auf der Sechs beziehungsweise Acht gesetzt, auf den Außen dürfte er – wie bereits aufgezeigt – lediglich als Aushilfe dienen, sollte Nagelsmann mit personellem Aderlass zu kämpfen haben.

FCB und Sabitzer: Ein zufriedenstellender Deal

Alles in allem ist den Bayern mit der Verpflichtung Sabitzers ein zufriedenstellender Deal gelungen. Der 54-malige Nationalspieler ist im besten Fußballeralter, bringt ausreichend Erfahrung auch auf internationaler Bühne mit und ist in der Lage, sofort zu funktionieren.

Der dünne Kader wird somit nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ aufgewertet und wirkt nun in seiner Gänze für eine intensive Saison mit vielen englischen Wochen gerüstet.

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