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vonHeinrich Rehberg
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Der erste Teil des Bergbauernmodells Sachrang „Artenvielfalt durch Landwirtschaft“ ist nach fünf Jahren Laufzeit abgeschlossen, gab Bürgermeister Simon Frank (Zukunft für Aschau) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in der Aschauer Festhalle bekannt. Ebenso, wie es nun weitergeht.
Aschau – „Der Bayerische Naturschutzfonds hat das Projekt mit 80 Prozent gefördert“, berichtete der Bürgermeister dem Gremium, um die Räte auf den neusten Stand zu bringen. Wie Frank mitteilte, sei die Gesamtförderung von 176 815 Euro für das Projekt bewilligt und die noch ausstehende Restzahlung von 157 180 Euro überwiesen worden. Auch in Zukunft soll das Projekt weitergeführt werden. „Es wird in diesem Jahr für weitere fünf Jahre auf die Gemeinde Aschau erweitert“, erläuterte Frank.
Almwirtschaft prägt den Alpenraum
Der Bürgermeister berichtete, dass Bergbauern, Senner und Hirten mit ihre Arbeit und durch die Beweidung mit Nutztieren seit jeher das Erscheinungsbild des bayerischen Alpenraums prägen. Sie sorgen dafür, dass die Kulturlandschaft im Berggebiet erhalten bleibe, und die Flächen offenbleiben. Auf diese Weise blieben die natürlichen Lebensgrundlagen für die Artenvielfalt zahlreicher Tiere und Pflanzen gewährleistet. „Gäbe es keine Almwirtschaft, wären die Berge bei uns nahezu geschlossen von Wäldern bewachsen“, sagte Frank. Deswegen würden sich Artenvielfalt und Landwirtschaft nicht grundsätzlich ausschließen. Im Gegenteil sei eineintakte Almwirtschaft die Voraussetzung für diese besondere Artenvielfalt auf den Almen.
Vielfältige Pflanzen und Tierwelt in Sachranger Gemarkung
Im knapp 40 Quadratkilometer großen Projektgebiet – es umfasst das Gebiet der Gemarkung Sachrang – bestünden aufgrund traditioneller Landwirtschaft aus naturschutzfachlicher Sicht hochwertige Lebensraumtypen. Darunter seien auch Vorkommen zahlreicher gefährdeter Pflanzen- und Tierarten.
Die Flächen unterliegen jedoch einigen Beeinträchtigungen: Das Kernproblem sei der Rückgang der Bewirtschaftung durch den Strukturwandel innerhalb der Landwirtschaft. Ein Beispiel dafür sei die Unterbeweidung von Almen und Talflächen, auf denen es zunehmend zur Verbuschung kommt, so Frank.
Adlerfarn verdrängt bisherige Vegetation
Auf zahlreichen talnahen Flächen westlich von Sachrang hat der Adlerfarn die bisherige Vegetation weitgehend verdrängt. Wo früher artenreiche Magerweiden waren, finde sich nun ein artenarmes, eintönig wirkendes Adlerfarn-/Brombeerengebüsch. Aus naturschutzfachlicher Sicht bestehe deshalb ein hoher Handlungsbedarf, langfristig eine nachhaltige Sicherung der Biodiversität durch eine angepasste Pflege der Almen, Heimweide- und Feuchtflächen zu sichern, zu fördern und entsprechende Maßnahmen für eine angepasste Pflege zu etablieren.
Die Erfahrungen sollen mit weiteren Grundbesitzern und Bewirtschaftern innerhalb des Gebiets ausgetauscht und künftig weiterhin optimiert werden.
Bauern räumen Bergwiesen auf
Seit dem Jahr 2015 haben die beteiligten Landwirte in Zusammenarbeit mit Projektbetreuer Markus Höper zahlreiche Maßnahmen durchgeführt, die zur Verbesserung beigetragen haben: angefangen beim Mähen der Adlerfarnflächen, der Entbuschung von Buckelwiesen und Talhängen, der Entfernung des Gehölzaufwuchses auf den Almflächen und Talweiden.
Ebenfalls haben die Projektbeteiligten sich um das das sogenannte Schwenden, dem mosaikartigen Ausmähen von Blaubeerheiden, gekümmert und Brombeersträucher mittels Ziegenbeweidung zurückgedrängt. Für das Weidevieh errichteten sie mobile Weidezäume.
Projektbeteiligte und Förderer
Projektbeteiligte sind die Regierung von Oberbayern, das Landratsamt Rosenheim, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Bayerischen Staatsforsten, der Landschaftspflegeverband Rosenheim. Projektförderer sind der Bayerische Naturschutzfonds und der Bezirk Oberbayern, die mit einem mittleren sechsstelligen Betrag das Projekt fördern.
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July 26, 2020 at 07:58PM
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