Bei Landwirtschaftsmeister Karl Endriß in Bronnen trafen sich Vertreter vom Bauernverband Biberach-Sigmaringen zum Vorerntegespräch, um über die Situation der Landwirtschaft im Allgemeinen und vor allem über die aktuelle Getreideernte zu informieren.
Endriß ist stellvertretender Vorsitzender des Kreisbauernverbands und blickte zusammen mit Kreisobmann Gerhard Glaser, dem stellvertretenden Kreisobmann Hubert Hopp, dem stellvertretenden Vorsitzenden Heinz Scheffold und Kreisgeschäftsführer Niklas Kreeb sowie Doris Härle, Vorsitzende der Landfrauen und dem Landtagsabgeordneten Klaus Burger auf die diesjährige Getreideernte. Endriß betreibt mit seiner Frau eine Rinderhaltung von 120 Rindern und bewirtschaftet eine Fläche von 180 Hektar, jeweils zur Hälfte im Ackerbau und im Grünland. Die Ackerfläche ist zu einem Drittel mit Weizen und Dinkel bestellt, ein Drittel mit Braugerste und ein weiteres Drittel der Fläche ist mit Brache und Kleegras angebaut.
Endriß ist mit der diesjährigen Ernte bisher zufrieden, obwohl die trockene Frühjahrshitze, die gleichzeitig mit nächtlichen Minusgraden noch im April einherging, für das Getreidewachstum nicht förderlich war. „Man muss wissen, wie man die Böden auf der Alb nehmen muss, dann gibt es auch gute Erträge“, so der Landwirtschaftsmeister. In der Alb-Lauchert Region sind etwa 15 Prozent schon geerntet, während in der Meßkircher Region schon gut 40 Prozent der Ernte eingefahren sind, wie Hubert Hopp berichtet. Die Erträge seien bisher zufriedenstellend und von der Qualität her gut, so die Fachmänner.
Gerhard Glaser sagt, dass man beim Arbeitsplatz unter freiem Himmel allerdings immer bis zur letzten Minute bangen müsse, bis sich das Getreide sicher im Korntank des Mähdreschers befinde. In diesem Zusammenhang bitten die Landwirte um Nachsicht bei Radfahrern und Fußgängern, da die großen Erntemaschinen oft schwer manövrierbar seien und das Erntezeitfenster doch begrenzt ist. Vor fünf Jahren wurden die ersten Versuche auf der Alb mit dem Anbau der Alternativkultur Hartweizen (Durum) gestartet, die sich als erfolgreich erwiesen und sich etabliert hat, erklärt Geschäftsführer Udo Stauß vom regionalen Landhandelsbetrieb Stauß. Zudem sei erfreulich, dass der Zwischenfruchtanbau vorangetrieben werde, so Stauß. Das bedeutet, dass direkt nach dem Mähdreschen bis zur Neusaat im Herbst eine Mischung aus Gräsern, Klee und Blühpflanzen gesät wird, welche zum einen den Bodennährstoff bindet und gleichzeitig Nährstoffe für die Insekten und Bienen liefert.
Hubert Hopp erklärt, dass die Braugerste das diesjährige Sorgenkind sei, da die Nachfrage von den Brauereien deutlich gesunken sei. Dieser Umstand sei sicher den fehlenden Großfestveranstaltungen geschuldet. Dafür sei der Hafer dieses Jahr deutlich im Aufwind. Besorgt blicken die Landwirte auf das aktuelle Phänomen der Dämonisierung von Fleisch und der Tierhaltung. Von großen Schlachthöfen werde die Suppe eingebrockt, die bäuerliche Familienbetriebe auszulöffeln haben, hieß es im Gespräch. „Da wird furchtbar viel Vertrauen verspielt“, verdeutlicht Hopp.
Zudem erhalte das Rindersteak aus Argentinien eine sogenannte Greencard, sprich einen Freifahrtsschein, während die Auflagen hierzulande immer strenger und komplexer werden würden, kritisieren die Anwesenden. Doch der kritische und ehrliche Verbraucher lande letztendlich immer beim Erzeuger vor Ort, der aus Sicht der Experten für Klarheit und Transparenz stehe, so die positive Einschätzung der Landwirte.
August 06, 2020 at 02:59AM
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Landwirte erwarten ordentliche Ernteerträge - Schwäbische
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