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Landwirtschaft im Umbruch: Mehr Ökolandbau für NRW - GABOT

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Ökolandbau bedeutet umweltfreundliche und tiergerechte Landwirtschaft und bietet jungen Landwirten gute Chancen, auch kleinere Familienbetriebe in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Viele Menschen wissen, dass Bio-Produkte unter strengen Regeln produziert werden, aber wie genau sieht das auf den Höfen aus? Um sich davon ein Bild zu machen, laden die Aktionstage Ökolandbau NRW auch in diesem Jahr wieder Menschen ein, Bio-Höfe zu besuchen und dort Mensch und Tier kennenzulernen. Den offiziellen Auftakt machte heute der Biolandhof Stautenhof der Familie Leiders in Willich.

NRW Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser eröffnete mit ihrem Besuch auf dem Biohof die Aktionstage und fand lobende Worte für die Ökolandwirtinnen und –landwirte in NRW: „Transparenz und Kundennähe, kurze Versorgungsketten und regionale Wertschöpfung sind die Stärken vieler unserer Ökobetriebe. Und es entstehen qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort, wovon ich mich hier am Beispiel des Stautenhofs überzeugen konnte. Ich bin beeindruckt, wie vielseitig die Familie Leiders hier in Willich-Anrath aufgestellt ist. Erzeugung, Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung finden unter einem Dach statt. Das Land NRW schätzt die gesellschaftlichen Leistungen des Ökolandbaus. Der Beitrag zur Biodiversität, zum Gewässerschutz und zum Tierwohl hilft uns bei unserer Aufgabe, nachhaltiger zu wirtschaften.“

Die Landesregierung fördert den Ökolandbau und seine Weiterentwicklung über viele Ansätze - mit Landes-, Bundes und EU-Mitteln. Ziel ist es, den derzeitigen Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche in NRW von derzeit 6% in den nächsten Jahren deutlich zu steigern. „Wir unterstützen das bundesweite Ziel von 20% Ökofläche bis 2030. Unter den strukturellen Bedingungen in NRW wäre es bereits ein großer Erfolg, wenn wir innerhalb der nächsten Förderperiode eine deutlich zweistellige Zielmarke erreichen. Auf dieses erste Ziel werden wir uns mit voller Anstrengung konzentrieren. Dafür brauchen wir vor allem die ausreichende finanzielle Ausstattung unser Förderangebote, und dafür setze ich mich massiv bei der anstehenden Agrarreform ein. Wir brauchen aber auch Nachfrage- und Absatzstrukturen, die zu den Ausbauzielen passen. Das ist eine gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten“, sagte Ministerin Heinen-Esser.

Auch der Vorsitzende der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW e.V. Jan Leifert möchte sich mit dem bisher Erreichten nicht zufriedengeben: „Der Ökolandbau bietet die Antworten auf die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Der Umbau der Landwirtschaft ist zwingend notwendig, wenn wir Klimawandel und Verlust der Biodiversität ernst nehmen. Die Menschen an Rhein und Ruhr zeigen mit ihrem Einkaufsverhalten, dass sie mehr Bio-Produkte wollen und verstanden haben, dass wir unser Verhalten ändernmüssen. Von der Politik erwarten wir neben guten Worten vor allem Taten. NRW ist zu weit entfernt vom Ziel 20% Ökolandbau. Wir fordern, die Mittel der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU konsequent an Umweltleistungen zu koppeln, 100% Bio-Verpflegung, nach Möglichkeit regional, in öffentlichen Kantinen, mehr regionale Verarbeitungsstrukturen und die Bevorzugung von Bio-Betrieben bei Flächenvergaben, um nur einige Möglichkeiten zu nennen, wie Politik aktiver werden kann,“ sagte Leifert.

Rund 7% der Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe in NRW bewirtschaften 6% der landwirtschaftlichen Fläche nach Öko-Richtlinien. Bundesweit sind dies immerhin 9,7%. Und Zielvorgaben aus Berlin und Brüssel liegen für 2030 bei mindestens 20% der Fläche.

Seit den 80er Jahren setzen immer mehr landwirtschaftliche Betriebe auf den ökologischen Landbau. Dazu Jan Leifert: „Der Ökolandbau ist die zurzeit nachhaltigste und zukunftsweisende Form der Landbewirtschaftung. Aus dem Nischendasein ist die biologische Landwirtschaft inzwischen bundesweit zum Leitbild geworden. Und nicht nur die zahlreichen Skandale in der Tierhaltung und Schlachtung, und die Belastung von Grundwasser durch Dünge- und Pflanzenschutzmittel haben in den letzten Jahren deutlich gemacht, dass jetzt flächendeckend eine andere Form der Landwirtschaft notwendig ist. „Auch was das Thema Klimaschutz angeht“, unterstreicht Jan Leifert, „zeigen neue wissenschaftliche Studien, dass der Ökolandbau große Potentiale hat“.

Großes Verbraucherinteresse und die Bereitschaft der Ökobetriebe, ihre innovativen Konzepte kundennah zu erklären, sind Motivation und Erfolg der NRW-Aktionstage, erläutert Jan Leifert; “Das Interesse an Bio-Produkten aus der Region ist in Corona-Zeiten nochmal deutlich gestiegen. Und viele Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern folgen dem Leitbild der Transparenz und geben während der Aktionstage ihren Besuchern Einblicke in den Alltag des Ökolandbaus.“

Bis zum 20. September finden die „Aktionstage Ökolandbau NRW“ statt. Trotz Corona-Pandemie und Unsicherheiten über Veranstaltungsformate, haben sich zahlreiche Bio-Bauern aus NRW entschlossen, die seit Jahren beliebte zweiwöchige Info-Kampagne auch in diesem Jahr stattfinden zulassen. Landesweit öffnen ökologisch wirtschaftende Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe ihre Hoftore für große und kleine Besucher.

In diesem „Corona-Jahr“ hat die Infokampagne verständlicherweise einen anderen Charakter als in den Vorjahren. So finden die meisten der beliebten Hoffeste, die in den vergangenen Jahren oftmals mehrere tausend Besucher anlockten, gar nicht statt. Stattdessen haben sich viele Bio-Höfe und Bio-Gärtnereien originelle Aktionen einfallen lassen, um Besucherinnen und Besuchern verantwortungsvoll, aber auch genussvoll, unterhaltsam und informativ den Ökolandbau nahezubringen.

Auf www.oekolandbau-nrw.de ist im Internet eine komplette Übersicht aller geplanten Aktionstage-Events veröffentlicht. (Aktionstage Ökolandbau NRW/ TK-SCRIPT)




September 09, 2020 at 10:33AM
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