Search

Zukunftskommission Landwirtschaft startet: Ziele und Fakten - agrarheute.com

nycpolitic.blogspot.com

Wer ist in der Zukunftskommission Landwirtschaft?

Der Kommission gehören Vertreter von Landwirtschaft, Handel und Ernährungsbranche, Verbraucher-, Umwelt- und Tierschützer sowie Wissenschaftler an.

Nach dem Agrargipfel im vergangenen Dezember hatten der Deutsche Bauernverband (DBV) und Land schafft Verbindung (LsV) auf Wunsch von Kanzlerin Angela Merkel ein Konzept für die Zukunftskommission erarbeitet. Dieses sollte Vorstellungen zu Ziel, Zusammensetzung und Organisation des Gremiums beinhalten.

Das erwartet das Landwirtschaftsministerium

Vor dem Start fasste Bundesagrarministerin Julia Klöckner ihre Hoffnungen gegenüber der dpa zusammen: mehr Umwelt- und Tierschutz in der Landwirtschaft mit Wirtschaftlichkeit zusammenbringen. "Ökologie alleine, die sich nicht rechnet, wird am Ende zur Aufgabe von Betrieben führen", so Klöckner. Ziele der Kommission sind für Klöckner:

  • ein übergreifendes gemeinsames Verständnis entwickeln, wie etwa mehr Biodiversität und Erntesicherung zu vereinen sind.
  • dass Landwirtschaft in Deutschland eine gute Zukunft habe: Dazu gehörten Planungssicherheit und klare Perspektiven
  • bei Verbrauchern wieder mehr Wertschätzung und Anerkennung für die Leistungen der Landwirtschaft erreichen

Das erwarten Umwelt- und Verbraucherschützer

Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), sagte über die Zukunftskommission: "Deutschland braucht eine ökologisch, sozial und ökonomisch zukunftsfähige Landwirtschaft." Grundlegende Herausforderungen wie der Klimawandel, der Verlust der Biodiversität, aber auch das Höfesterben und die wirtschaftlichen Probleme vieler Landwirte müssen gelöst werden.

Der Geschäftsführer der Umweltorganisation Greenpeace, Martin Kaiser, sagte der dpa: "Landwirtschaft ist für uns alle lebenswichtig. Sie darf ihre eigenen Grundlagen nicht länger zerstören." Er wolle sich in der Kommission dafür einsetzen, die Landwirtschaft ökologisch auszurichten und "umweltschädliche Subventionen" abzubauen. Dafür brauche es schnell eine Finanzierung.

Was hat die Borchert-Kommission mit der Zukunftskommission zu tun?

Bei der Zukunftskommission, die von der Bundesregierung einberufen wurde, ist Tierwohl einer von vielen Aspekten.

Bei dem von Bundesagrarministerin Julia Klöckner einberufenen "Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung", oder auch Borchert-Kommission, ging es ganz konkret um den Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland. Die Agrarminister der Bundesländer haben den Empfehlungen der Borchert-Kommission Ende August zugestimmt. Nun folgen eine Machbarkeitsstudie und eine Folgenabschätzung. Daraus ließe sich ableiten, welche Werkzeuge und Möglichkeiten zur Verfügung stünden.

Für Jochen Borchert, früherer Bundesagrarminister und Leiter des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung, ist eine verlässliche Finanzierung für die Landwirte essentiell. Neue Investitionen und umfangreiche Umbauten hätten lange Laufzeiten und würden in der Regel über 20 Jahre abgeschrieben. Auch höhere laufende Kosten schon bei ersten Maßnahmen wie Einstreu, Beschäftigungsmaterial, deutlich weniger Tieren pro Fläche und damit verbundene Mehrarbeit kosteten viel Geld. Des Weiteren stimmte Borchert den Forderungen der Verbraucherschützer zu, dass das geplante staatliche Tierwohlkennzeichen für Fleisch aus besserer Haltung "spätestens bis zur Bundestagswahl" gebraucht werde.

Das erwarten die Landwirtschaftskammern

Ute Volquardsen, Vizepräsidentin des Verbandes der Landwirtschaftskammern, sieht große Potenziale in der Zukunftskommission Landwirtschaft. Für die Landwirtschaft der Zukunft sind für sie folgende Aspekte besonders wichtig:

  • Bildung, Beratung und das Versuchswesen sind entscheidend dafür, dass die Landwirtschaft mit Umwelt, Tier- und Ressourcenschutz einhergeht, und müssen weiterentwickelt werden
  • Landwirtschaft stellt sich auf die Ernährungsstile ein und erzeigt, verarbeitet und vermarktet möglichst regional
  • Eine nachhaltige Landwirtschaftschaft in einer Gunstregion wie Deutschland ernährt in erster Linie die Bevölkerung. Aber auch für tierische Ernährung, alternative Nahrungsmittelkomponenten sowie den Non-Food-Bereich werden die Märkte bedient.

Die Zukunftskommission muss nun Zielkonflikte auflösen: ökonomisch tragfähigen Produktion, Klima-, Umwelt- und Tierschutz, Preisbewusstsein, steigende Verbrauchererwartungen - das gilt es unter einen Hut zu bekommen. Volquardsen wünscht sich zudem Unterstützung bei Produktkennzeichnungen für mehr Transparenz für den Verbraucher. Zudem soll die Kommunikation verbessert werden damit heimische Produkte wertgeschätzt werden.

Arbeitsziele der Kommission sollen nun sein:

  • zukunftsfähige Produktionssysteme (Tier und Pflanze) identifieren und beschreiben
  • neue Ansätze für mehr Wertschöpfung im ländlichen Raum und für mehr Kooperation zwischen Landwirtschaft und Umwelt
  • eine gesellschaftliche Vereinbarung formulieren, auf Grundlage der Ackerbaustrategie 2035 und für eine Nutztierhaltung im Jahr 2035

Wann gibt es Ergebnisse der Zukunftskommission?

Einen Zwischenbericht soll sie noch im Herbst vorlegen, den Abschlussbericht mit Empfehlungen im Frühsommer 2021.

Mit Material von dpa



September 06, 2020 at 03:33PM
https://ift.tt/2DAbgRF

Zukunftskommission Landwirtschaft startet: Ziele und Fakten - agrarheute.com

https://ift.tt/2NVByPG
Landwirtschaft

Bagikan Berita Ini

0 Response to "Zukunftskommission Landwirtschaft startet: Ziele und Fakten - agrarheute.com"

Post a Comment

Powered by Blogger.