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Thomas Müller: Mindestens als Motivator dabei - Süddeutsche Zeitung - SZ.de

Thomas Müller war schon am Donnerstag offensichtlich zufrieden mit seiner physischen Verfassung. Als er zum Individualtraining auf den Fußballplatz zurückkehrte, aus der häuslichen Isolation nach positivem Corona-Test vor zwei Wochen, zog er beim Joggen neben Fitness-Coach Holger Broich sein T-Shirt hoch - und zeigte seine Bauchmuskulatur, aus der Ferne gefilmt vom Vereins-TV. Einen Tag später trainierte er schon mit der Mannschaft des FC Bayern, danach folgte die Bestätigung von Trainer Hansi Flick: "Es geht relativ schnell bei ihm. Er hat zu Hause für sich trainiert und ist ein Spieler, der eine gute Basis hat."

Müller, 31, werde an diesem Samstag gegen den 1. FC Köln deshalb wieder im Kader sein, sagte Flick in der Pressekonferenz vor dem Spiel, genauso wie Serge Gnabry nach auskuriertem Muskelfaserriss. "Es ist so, dass wir die Bank diesmal voll bekommen", sagte der Trainer. Zum 4:1 in der Champions League gegen Lazio Rom am Dienstag waren aufgrund diverser Ausfälle nur 17 Spieler mitgereist. Ob Müller von Anfang an spiele oder "eventuell reinkommt", das sei noch nicht entschieden. In jedem Fall soll er aber sofort weiterhelfen, und sei es nur mit seiner Präsenz als Motivator in der Kabine. "Er verkörpert viele Dinge, die man in der Mannschaft einfach braucht", sagte Flick. Dass es in der Liga zuletzt auch an der Motivation ein wenig gefehlt haben könnte, darauf hatte ja die große Leistungssteigerung in Rom hingedeutet.

Zwei Spiele verpasste Müller in der Liga, gegen Arminia Bielefeld und Eintracht Frankfurt. Der Tabellenführer gewann zweimal nicht - und ließ den Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig von sieben auf zwei Punkte schmelzen. Dass es in Rom drei Tage nach dem 1:2 in Frankfurt besser lief, hatte dann auch schon mit einer Rückkehr zu tun: Leon Goretzka, zuvor ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert, spielte im defensiven Mittelfeld erstmals wieder von Beginn an neben Joshua Kimmich. Es war die Basis für mehr Stabilität im Münchner Spiel. Und im offensiven Mittelfeld überzeugte in der Champions League auf Müllers Position Jamal Musiala. Am Morgen danach, zwei Tage vor seinem 18. Geburtstag an diesem Freitag, gab er seinen Entschluss bekannt, in Zukunft für die deutsche anstatt der englischen Nationalmannschaft zu spielen. "Eine gute Entscheidung für den deutschen Fußball", sagte Flick am Freitag.

Sollte Musiala gegen Köln erneut von Beginn an auflaufen, würde das für Müller wohl erst mal den Platz auf der Bank bedeuten. Allerdings: Gerade in den Leistungen des jüngsten Spielers im Kader zeigt sich wohl auch Müllers Einfluss. Es sind angeblich unter anderem dessen Einschätzungen, die sich Musiala oft besonders zu Herzen nimmt.

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