Leon Goretzka zur Debatte über Regenbogenfarben bei der EM: »Ich bin froh über jedes Zeichen, das gesetzt wird« - DER SPIEGEL
Der deutsche Nationalspieler Leon Goretzka hat sich für Regenbogenfarben auf der Münchner Arena als Symbol gegen Homophobie beim EM-Spiel gegen Ungarn ausgesprochen. Unterstützung kommt von Ungarns Nationalspieler Orban.
Leon Goretzka: »Es wäre völlig absurd, wenn wir uns dafür entschuldigen müssten«
Foto: WOLFGANG RATTAY / REUTERS
Nationalspieler Leon Goretzka hat auf die Debatte über die Kapitänsbinde in Regenbogenfarben von Manuel Neuer reagiert und sich dafür ausgesprochen, die Münchner Arena beim dritten deutschen EM-Spiel am Mittwoch gegen Ungarn (21 Uhr, TV: ZDF und MagentaTV; Liveticker SPIEGEL.de) in Regenbogenfarben zu beleuchten.
Über Neuers Kapitänsbinde sagte der Mittelfeldspieler bei einer Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Mittag: »Es wäre völlig absurd, wenn wir uns dafür entschuldigen müssten. Weil es völlig klar ist, wofür das steht, und es gibt keine Argumentationsgrundlage, dagegen zu sprechen. Wir werden genau so weiter handeln.«
Neuer trägt die Binde im sogenannten Pride Month, um ein Zeichen gegen Diskriminierung und Hass zu setzen. Der europäische Fußballverband Uefa hatte am Sonntag eine Untersuchung eingeleitet, weil politische Botschaften eigentlich untersagt sind und das Tragen einer anderen Kapitänsbinde vorgeschrieben ist. Das sorgte für Kritik.
Die Uefa stufte die Aktion später als »guten Grund« ein und verzichtete auf eine Strafe. Der DFB kündigte an, dass Neuer die bunte Kapitänsbinde auch gegen Ungarn tragen wird.
Markus Söder befürwortet Münchner Arena in Regenbogenfarben
Eigentlich soll dann auch die Münchner Arena in Regenbogenfarben leuchten. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter stellte einen entsprechenden Antrag bei Uefa-Präsident Aleksander Čeferin. Es sollte eine Reaktion auf die Politik des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán sein. Am Dienstag hat das ungarische Parlament ein Gesetz gebilligt, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen Orbáns.
Goretzka nannte die bunte Beleuchtung des Münchner Stadions »eine tolle Idee«: »Als Fußballwelt kann man aktuell sehr gut erkennen, dass wir Rassismus und Homophobie mit Vielfalt entgegentreten wollen«, sagte der 26-Jährige: »Ich bin froh darüber und freue mich über jedes Zeichen, das gesetzt wird.«
Anlässlich des Christopher Street Day leuchtete 2016 bereits die Münchner Allianz-Arena bunt
Foto:
Tobias Hase / dpa
Auch mindestens ein Nationalspieler Ungarns würde sich über die Aktion freuen. Willi Orban möchte die Münchner EM-Arena gern in Regenbogenfarben sehen. Der Bundesligaprofi von RB Leipzig hat nach eigener Aussage von der Diskussion aus den Medien erfahren. »Mir persönlich würde es gefallen, wenn es bunt wäre«, sagte Orban am Montag.
Aus der Politik kam Unterstützung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte, er halte es für ein »sehr gutes Signal«, wenn das Münchner Stadion tatsächlich in den Regenbogenfarben erstrahlen sollte, um damit ein Zeichen gegen Homophobie zu setzen. Es wäre ein »Signal, dass für die Freiheit unserer Gesellschaft steht«.
Die Bundesregierung äußerte sich grundsätzlich zur Thematik: Die Regenbogenfahne stehe dafür, »wie wir leben wollen«. Mit Respekt füreinander – ohne die Diskriminierung, der Homosexuelle und andere Minderheiten lange Zeit ausgesetzt gewesen seien, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. »Dazu können sich sicherlich die Allermeisten bekennen«, fügte er hinzu.
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