Stand: 22.12.2021 08:15 Uhr
Der deutsche Film "Ich bin dein Mensch" hat eine wichtige Hürde bei den Oscars genommen. Er ist einer der 15 Filme auf der Shortlist. Star-Komponist Hans Zimmer hat gleich doppelte Chancen.
Die Tragikomödie "Ich bin dein Mensch" der deutschen Regisseurin Maria Schrader ist im Rennen um den Oscar für den besten ausländischen Film in die engere Auswahl gekommen. Zu den 15 Filmen auf der sogenannten Shortlist gehört auch der Film "Große Freiheit" des österreichischen Regisseurs Sebastian Meiser sowie das Drama "A Hero" des bereits zweifachen Oscar-Preisträgers Asghar Farhadi aus dem Iran. Zu den starken Anwärtern gehört der dänische Film "Flee", der die gefährliche Reise eines schwulen afghanischen Flüchtlings nach Europa schildert. Die Oscar-Anwärter wurden von den Mitgliedern der Filmakademie aus 92 Vorschlägen aus der ganzen Welt ausgewählt.
Lola für den besten Spielfilm
In "Ich bin dein Mensch" spielt Maren Eggert eine Wissenschaftlerin, die einen humanoiden Roboter als Partner testen soll. Der Film war Mitte September von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films, für das Oscar-Rennen ausgewählt worden. Er war außerdem bereits großer Gewinner beim diesjährigen Deutschen Filmpreis. Insgesamt wurde der Film mit vier Lolas ausgezeichnet, unter anderem als bester Spielfilm in Gold.
2007: Oscar für "Das Leben der anderen"
Im vorigen Oscar-Rennen war kein deutscher Kandidat dabei. Der Film "Und morgen die ganze Welt" von Regisseurin Julia von Heinz war damals in der Vorrunde ausgeschieden. Am Ende gewann die dänische Sozialsatire "Der Rausch" von Regisseur Thomas Vinterberg den Oscar als bester ausländischer Film. Zuletzt holte Florian Henckel von Donnersmarck mit seinem Regiedebüt "Das Leben der Anderen" 2007 den Oscar nach Deutschland.
Doppelte Chance für Hans Zimmer
Star-Komponist Hans Zimmer hat diesmal gleich doppelte Chancen: Der gebürtige Frankfurter schaffte es mit seinen Kompositionen für das Science-Fiction-Drama "Dune" und für den James-Bond-Streifen "Keine Zeit zu sterben" auf eine Shortlist von 15 Anwärtern.
Zimmer hatte es zuletzt 2018 in die Oscar-Endrunde geschafft - seine elfte Nominierung verdankte er damals der Filmmusik für Christopher Nolans Kriegsdrama "Dunkirk". Für "Der König der Löwen" hatte Zimmer 1995 den Oscar entgegengenommen.
Verleihung im März 2022
Auch der Spezialeffekte-Macher Gerd Nefzer und ein Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg rückten dem Oscar ein Stück näher. Nefzer war für die bildgewaltigen Szenen in "Dune" verantwortlich. Nach der Vorauswahl ist der Film einer von zehn Kandidaten für einen Spezialeffekte-Oscar. Der gebürtige Schwabe Nefzer gewann bereits 2018 für "Blade Runner 2049" eine der begehrten Trophäen.
Der jordanische Regisseur Murad Abu Eisheh, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, kann sich Hoffnungen auf einen Oscar in der Kategorie "Live-Action-Kurzfilm" machen. Sein halbstündiger Film "Tala'vision" erzählt vom Leben der achtjährigen Tala im vom Krieg zerrütteten Syrien und davon, welche Bedeutung ein Fernseher für das Mädchen hat. Eisheh war im Oktober bereits mit einem Studenten-Oscar ausgezeichnet worden.
Nun stimmen die Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences erneut ab, bevor die endgültige Liste der fünf Oscar-Nominierungen in den jeweiligen Kategorien am 8. Februar bekannt gegeben wird. Die Preise selbst werden am 27. März überreicht.
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