Schock am ersten Weihnachtsfeiertag. Steam Global ist offline – in der Volksrepublik China. Chinesischen Gamern stehen damit die meisten Spiele der Plattform nicht mehr zur Verfügung. Lediglich die im Februar gestartete, aber überdeutlich abgespeckte Version Steam China ist weiterhin zugänglich.
Der Schritt kommt zwar hinsichtlich des Timings überraschend, passt aber ansonsten gut in das Muster, das China über die vergangenen 12 Monate gezeigt hat. Immerhin wäre Steam China vollkommen überflüssig, wenn nicht damit gerechnet worden wäre, dass die globale Version irgendwann abgeschaltet werden würde.
Überhaupt hatte die Regierung von Xi Jinping in den letzten Monaten deutlich gezeigt, was sie von Gaming hält. So wurde etwa Fortnite in China am 15. November dieses Jahres abgeschaltet. Kinder dürfen nur noch drei Stunden pro Woche spielen. Bei der Entwicklung neuer Spiele müssen Entwickelnde darauf achten, dass sie frei von „antichinesischen Elementen“ sind. Dazu gehört unter anderem die Darstellung „verweichlichter Männer“. Unter den neuen Bedingungen werden kaum noch Spiele genehmigt.
Dota2 und CS:GO, zwei der beliebtesten Spiele in China, sind auf Steam China erhältlich und bleiben von der Abschaltung unberührt. Es gibt indes eine ganze Reihe kleiner Spiele-Publisher, die wirtschaftlich auf chinesische Gamer angewiesen sind. Immerhin ist der Markt in der Volksrepublik riesig.
Wie The Gamer berichtet, hat Monster Hunter World mehr chinesische Bewertungen auf Steam als englischsprachige. Und von den zehn jüngsten Kritiken für It Takes Two, dem Gewinner des Spiels des Jahres bei den Game Awards, seien neun chinesisch. Das Smartphone-Spiel Call of Duty Mobile hat in China so viele Spieler wie im gesamten Rest der Welt zusammen.
Die mutmaßlich absichtliche Abschaltung von Steams globaler Plattform gilt als Chinas bislang größter Schlag überhaupt gegen die Gaming-Industrie.
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