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Nvidia GeForce RTX 4080: Gaming-PC vs. Cloud-Gaming - Caschys Blog

Aktuell nutze ich ab und an für Tests einen Gaming-PC mit einer Nvidia GeForce RTX 4080 als Grafiklösung. Gleichzeitig habe ich allerdings zu redaktionellen Zwecken den Cloud-Gaming-Tarif Nvidia GeForce Now Ultimate im Gebrauch. Auch da dienen ja mittlerweile für einige SuperPODs die RTX 4080 als Basis. Mich hat hier durchaus mal der Vergleich zwischen lokaler Berechnung und Cloud-Gaming interessiert – macht das überhaupt noch so einen großen Unterschied, dass der Anschaffungspreis einer Premium-Grafikkarte gerechtfertigt wäre?

Schließlich kostet die Nvidia GeForce RTX 4080 im Handel ca. 1.350 Euro – und da fehlt noch der Rest des Gaming-PCs. Für Nvidia GeForce Now Ultimate zahlt ihr pro halbes Jahr 99,99 Euro. Dazu kommen auch noch deutlich geringere Stromkosten. Allerdings spielen da freilich noch andere Faktoren eine Rolle. Wenn eure Internetverbindung nicht hinterherkommt, dann nutzt euch auch das beste Cloud-Gaming-Abonnement nichts. Da seid ihr mit einem Gaming-PC unabhängig – na ja, zumindest sobald der jeweilige Titel installiert worden ist.

Ich habe in den letzten Wochen quasi abwechselnd Titel wie „Cyberpunk 2077“, „Hitman: World of Assassination“ oder auch „The Witcher 3: Wild Hunt – Complete Edition“ am Gaming-PC und in der Cloud gezockt. Wobei man auch hier natürlich sagen muss: Auch eure Cloud-Erfahrung bei Nvidia GeForce Now wird nicht immer identisch sein, denn sie hängt auch von euerem Gerät ab. Ich selbst habe die Nvidia Shield TV Pro (2019) verwendet. Die erlaubt etwa das Spielen in 4K mit HDR, unterstützt aber leider nicht den Codec AV1, auf den Nvidia mittlerweile zur Verbesserung der Bildqualität und der Effizienz setzt.

Bewusst habe ich im Übrigen die oben genannten Games oder auch „Spider-Man: Miles Morales“ für mein Selbstexperiment gewählt, weil sie DLSS 3 unterstützen. Generell bin ich von dem Upscaling bei DLSS extrem begeistert, sehe die Frame-Generierung jedoch skeptischer. Generell funktioniert sie visuell sauber, das Feeling stimmt für mich aber nicht. Denn trotz Nvidia Reflex, das für DLSS 3 mit Frame-Generierung Voraussetzung ist, bemerkt ihr bei der Nutzung einen gewissen Bruch. Im Klartext: Die Framerate wirkt visuell beeindruckend, das Spielgefühl stimmt aber mit der nativen Bildrate ohne die künstlichen Frames überein. Das fühlt sich dann beim Spielen seltsam an und schränkt die Immersion ein. Dafür wird aber jeder unterschiedlich empfindlich sein.

Hier wird es dann auch gleich interessant: Diesen Bruch beim Einsatz von DLSS 3 bemerkt man grundlegend genau so am Gaming-PC bei lokaler Berechnung wie auch beim Cloud-Gaming. Da letzteres aber doch noch etwas höhere Latenzen aufweist, kommt man meines Erachtens in den roten Bereich, in dem ich jedenfalls die Frame-Generierung nicht mehr nutzen würde. Sollte diese Funktion für euch also Reiz haben, würde ich jederzeit dem Gaming-PC den Vorzug geben. Wichtig: DLSS könnt ihr jedoch nur ab der Reihe Nvidia GeForce RTX 40 verwenden.

Ansonsten wird es im Übrigen schwieriger: Ich liefere euch hier nur einen kleinen, subjektiven Eindruck, aber das Cloud-Gaming hat sich in den letzten Jahren wirklich stetig verbessert. Und wenn ihr mit entsprechendem Sitzabstand vor einem TV sitzt, werdet ihr die Streaming-Kompression vielfach kaum noch bemerken. Nur: Ich sitze an meinem Gaming-Set-up nur ca. 1 m vom LG OLED C9 bzw. aktuell Samsung QD-OLED S95B mit 55 Zoll entfernt, um die 4K-Auflösung wirklich ausnutzen zu können. Bei dieser Konfiguration kann ich dann doch gnadenlos erkennen, dass der Stream von Nvidia GeForce Now trotz Ultimate-Abonnement softer wirkt und gerade in „schwierigen“ Szenarien auch Artefakte zeigt.

Damit meine ich insbesondere dynamische Umgebungen, die sehr helle und sehr dunkle Bildinhalte bündeln – kommen dann noch Partikeleffekte oder künstliches Filmkorn als Stilmittel hinzu, wird es für die Kompression herausfordernd – bei lokaler Berechnung sieht aber natürlich alles einwandfrei aus. So muss ich auch nach längerer Nutzung dabei bleiben, dass mir in Sachen Bildqualität schlichtweg lokale Hardware zu überlegen ist, als dass ich auf einem TV oder Monitor derzeit zum Cloud-Gaming wechseln wollen würde. Ob das auch für euch gilt, wird aber vom Qualitätsanspruch abhängen.

So gibt es ehrlich gesagt einen Vorteil des Cloud-Gamings, den man keineswegs unterschätzen sollte: Bequemlichkeit. Ganz ehrlich: Ich spiele aktuell regelmäßig Abends eine Runde, doch als PC-Gamer benötigt man mehr zeitliche Ressourcen als ein Konsolero oder Cloud-Gaming-Fan, ist mein Eindruck. Am Rechner soll dann eben doch noch ein Windows- oder Treiber-Update geladen werden, irgendwas hakt mit der Konfiguration oder im Hintergrund meckert ein anderes Programm und verlangt nach Aufmerksamkeit.

Klar, mittlerweile sind auch Konsolen etwa keine Unschuldslämmer mehr und verlangen Firmware-Updates sowie fette Patches für Spiele. Am PC gibt es da aber immer noch mehr Stolpersteine, aufgrund der individuellen Konfigurationen. Cloud-Gaming? Im Idealfall schmeißt ihr GeForce Now und das entsprechende Spiel an – keine Downloads, keine Patches – ihr seid im Spiel. Das macht Spaß, wenn alles so rund läuft. Generell begeistert mich diese Convenience nach wie vor. Manchmal scheppert aber auch hier ein Störenfried herein: Etwa ein Menü zur Kontoregistrierung, das partout Maus und Tastatur erfordert und euch nicht per Controller weiterlässt. Diese Erfahrung musste ich anno dazumal beim ersten Start von „Cyberpunk 2077“ machen.

Ansonsten bin ich der Ansicht, dass viel davon abhängt, was und wie viel ihr spielt. Ego-Shooter, speziell im Multiplayer, machen in der Cloud immer noch nicht recht Laune, weil hier jede Millisekunde zählt. Ein strategisches Third-Person-Spiel wie „Hitman: World of Assassination“ ist dafür sehr gut geeignet. Es lohnt sich für einen Gelegenheitsspieler aber kaum, einen Gaming-PC für 2.000 bis 3.000 Euro zu erstehen, nur um Spiele in allerbester Qualität zu genießen. Dann ist Nvidia GeForce Now sicherlich die bessere Wahl. Wobei … Vielleicht habt ihr die Einstellung: „Ich spiele selten, aber wenn, dann will ich mir die maximale Qualität gönnen“ – Gaming hat in der knappen Freizeit sozusagen schon Event-Charakter für euch. Dann lohnt sich der Gaming-PC natürlich allemal.

Mir ist auch klar, dass die meisten Leser sicher geraunt haben, als sie meinen Sitzabstand zur Kenntnis genommen haben. Da fallen mir visuelle Unzulänglichkeiten eben viel eher auf als jemandem, der 3 Meter entfernt sitzt und statt eines hochwertigen OLED-TVs vielleicht einen Einstiegs-LCD beansprucht. Auch die Gerätekette beeinflusst natürlich, ob die visuellen Nachteile eines Cloud-Streams bei euch überhaupt so eindeutig auffallen, wie in meinem Szenario.

Tja, ich kann hier also im Grunde nur mein persönliches Fazit ziehen: Als Core-Gamer, der sehr auf die Bildqualität achtet, genügt Cloud-Gaming derzeit meinen Ansprüchen (noch) nicht, ich sehe aber das Potenzial. Und Nvidia GeForce Now bleibt das Angebot, das mir mit seiner Herangehensweise auf Spiele-Bibliotheken bei Steam und Co. aufzusetzen, mit Abstand am besten. Am Gaming-PC spiele ich mittlerweile durchaus wieder gerne, vermisse aber doch etwas die Bequemlichkeit der Konsole oder eben des Cloud-Gamings. Aber das ist der Preis, den man für die beste, technische Qualität zahlen muss.

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