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Feuchter Start für die Getreide-Ernte - Nordkurier

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Nur vier Tage hat es gedauert, bis auf größtenteils blauen Himmel und Sonne wieder der Regen gefolgt ist. Von einem richtigen Sommer kann daher bislang kaum die Rede sein. Nichtsdestotrotz beginnt für die Landwirte der Region nun die Hochsaison. Die Ernte steht an. Zumindest, solange es die Witterung zulässt. Welche Auswirkungen die diesjährige Wetterlage auf die Erträge hat, ist noch unklar. Euphorie bricht nach den ersten Tagen im Mähdrescher allerdings nicht aus.

Die Hallen des Vorsitzenden des Demminer Bauernverbands Heiko Jahns aus Hohenbollentin füllen sich dennoch nach und nach mit den ersten Tonnen Gerste. „Wir haben Sonntag angefangen“, sagt er. Dabei sei der Feuchtigkeitsgehalt des Getreides jedoch relativ hoch gewesen. Ein Punkt, der für die Qualität des gelagerten Korns von Nachteil sein kann. Lange warten und auf anhaltende Trockenheit hoffen, ist indes keine Option. Denn die Gerste ist reif und muss zügig geerntet werden, sobald es möglich ist.

Durchschnittsergebnis erwartet

Trotz des flächendeckenden Niederschlags der vergangenen Tage sind die Erfahrungen des ersten Feldtags unterschiedlich. „Es war wider Erwarten knochentrocken“, so Michael Kühling aus Zemmin. Bezüglich der Ertragserwartungen, sind sich beide Landwirte aber einig. „Bei der Gerste wird es ein Durchschnittsergebnis“, so Heiko Jahns. Auch wenn nach so kurzer Erntezeit noch Zurückhaltung geboten ist, würde sich das anhand der einzelnen Ackerfläche bereits abzeichnen.

Dürrejahre wirken nach

Ausschlaggebend dafür war und ist zu großen Teilen das Wetter. Doch nicht nur die Witterungsbedingungen 2020 tragen ihren Anteil. So sind noch immer die Auswirkungen der vergangenen Dürrejahre zu spüren. „Die Bodenvorräte waren über Winter nicht komplett aufgefüllt“, sagt Jahns. Dazu gesellte sich in diesem Jahr ein zu trockener Frühling. „Dann, wenn die Pflanzen eigentlich viel Wasser brauchen“, sagt er.

Inwieweit die Ertragserwartungen bei der Gerste eine Schablone für die anderen Feldfrüchte sind, werden die kommenden Wochen zeigen. „Das sieht nachher im Weizen und Raps vermutlich anders aus“, so der Landwirt. Entscheidend für das Gesamtergebnis sei im Endeffekt die Vielfalt der Kulturen, die angebaut werden. Wie sich der Ertrag dann finanziell für die Landwirte auswirkt, hängt jedoch nicht nur von ihnen selbst ab. So hatte beispielsweise das Coronavirus Einfluss auf die Marktpreise. „Inzwischen sind sie aber wieder beim Durchschnitt“, so Jahns. Des Weiteren bedeuten möglicherweise geringe Erträge nicht automatisch steigende Preise. Denn ein schwaches Erntejahr in der Region hat für den Weltmarkt keine Auswirkungen.

Bitte um Rückssicht

Auch wenn die Ernte eher schleppend anläuft, bringt die Feuchtigkeit aber auch kleinere positive Aspekte mit sich. „Wir hatten zu Beginn noch keinen Brand“, so der Zemminer Kühling. Eine Gefahr, die in den vergangenen Jahren deutlich akuter war. „Aber die Temperaturen sind noch nicht so hoch“, sagt Jahns. Hinzu komme, dass die Ähren zwar reif seien, die Halme aber stellenweise noch grün. Abgesehen von technischen Defekten sind große Feuer demnach vorerst eher unwahrscheinlich.

Konstante Gefahr herrscht indes an anderer Stelle. Denn auf den Straßen der Region wird es mit der anlaufenden Ernte wieder deutlich enger. Das ist nicht nur eine Belastungsprobe für die Nerven der Autofahrer, sondern stellt auch die Landwirte mit den breiten Maschinen immer wieder vor Herausforderungen. Daher bittet der Demminer Bauernverband während der Erntezeit um besondere Rücksicht im Straßenverkehr. Zumindest in diesem Jahr scheint das bislang auch gut zu funktionieren. So kam es laut Polizeipressesprecherin Diana Mehlberg 2020 in der Region um Demmin erst zu einem Unfall mit einer Landmaschine.




July 16, 2020 at 11:47AM
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