Kurz vor der Beerdigung von Prinz Philip hat der Palast in London weitere Einzelheiten zum Ablauf der Zeremonie veröffentlicht. So werden an der Trauerfeier für den Ehemann der Queen auch mehrere deutsche Verwandte teilnehmen. Auf der am Donnerstag veröffentlichten Gästeliste sind drei Deutsche zu finden, mit denen Philip über seine Schwestern verwandt war: Bernhard Prinz von Baden, Heinrich Donatus Prinz von Hessen und Philipp Prinz zu Hohenlohe-Langenburg.
Bei der Trauerfeier am Samstag in Windsor dürfen wegen der Coronaregeln statt der geplanten 800 nur 30 Gäste dabei sein. Dass darunter auch mehrere Deutsche sein werden, wurde von britischen Medien als Beweis dafür gewertet, wie eng sich Prinz Philip dieser Verwandtschaft verbunden fühlte. Der Mann von Elizabeth II. war am vergangenen Freitag im Alter von 99 Jahren gestorben.
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Philip war 1921 als Prinz von Griechenland und Dänemark und Mitglied des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg geboren worden. Seine vier älteren Schwestern heirateten allesamt deutsche Adlige. Zeitweise besuchte Philip die Internatsschule in Salem am Bodensee.
Die Verbindung Philips nach Deutschland wurde wegen des Zweiten Weltkriegs lange Zeit in Großbritannien heruntergespielt. Seine Schwestern waren nicht einmal zur Hochzeit Philips mit Elizabeth 1947 eingeladen.
Der Sarg wird auf einem umgebauten Land Rover transportiert
Auch weitere Details zum Ablauf der Trauerfeier sind nun bekannt: So soll die 94-jährige Königin Elizabeth II. bei dem Gottesdienst am morgigen Samstag allein in der St.-Georgs-Kapelle in Windsor Platz nehmen. Bei einem Leichenzug im Schlosshof werden unter anderem die Kinder und Enkelkinder Philips dem Prinzgemahl das letzte Geleit geben. Der Sarg wird dabei auf einem eigens umgebauten Land Rover transportiert, den Philip selbst entworfen hat.
Die Royals werden bei der Trauerfeier auf dem Gelände von Schloss Windsor keine Militäruniformen tragen – Medienberichten zufolge unter anderem aus Rücksicht auf Prinz Harry. Die Queen wolle, dass die Männer der Familie zivile Kleidung tragen, schrieb die Zeitung »The Sun« unter Berufung auf Insiderquellen in einem Bericht, den auch der »Guardian« zitierte.
Da Prinz Harry sich mit seiner Frau Meghan aus dem Königshaus zurückgezogen hat, musste er auch seine militärischen Titel abgeben. Laut Protokoll darf er daher auch nicht mehr in militärischer Uniform auftreten, sondern höchstens seine Medaillen auf einem Anzug tragen. Damit Harry, der zweimal in Afghanistan diente, nicht als einziges hochrangiges Familienmitglied ohne Uniform kommen muss, soll nun dem Bericht zufolge die gesamte Familie auf diese verzichten.
Der Kompromiss könnte ein erster Schritt für eine Annäherung zwischen Prinz Harry und seiner Familie sein. Die Gräben hatten sich seit seinem Abschied vertieft – vor allem nach dem Fernsehinterview von Harry und Meghan, in dem diese Rassismus und mangelnde Unterstützung im Königshaus kritisiert hatten. Die Brüder Prinz William und Prinz Harry werden nicht direkt nebeneinander, sondern getrennt durch ihren Cousin Peter Philips hinter dem Sarg ihres Großvaters laufen.
Die Trauerfeier wird live im Fernsehen übertragen, in Deutschland von RTL. Wegen der Coronavirus-Pandemie findet sie aber komplett hinter den Palastmauern statt.
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