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Es tut sich viel in der Landwirtschaft - schweizerbauer.ch

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«Pflanzenschutz, Tierhaltung und mehr: Wohin führt die Polarisierung?» lautete das Thema der Podiumsdiskussion, die sich an die Delegiertenversammlung des LID anschloss. Die Podiumsdiskussion unter der Fragestellung «Pflanzenschutz, Tierhaltung und mehr: Wohin führt die Polarisierung?» wurde durch fünf erfahrene Journalistinnen und Journalisten aus den weissen und grünen Medien bestritten.

Adrian Krebs, Chefredaktor der Bauernzeitung, moderierte das Gespräch. Als Nachrichtenagenturen eher neutrale Positionen nahmen beim Gespräch Nicole Meier, Chefredaktorin SDA-Keystone, und Jonas Ingold, Redaktionsleiter LID, ein. Als Vertreter der grünen Medien diskutierte Daniel Salzmann, Chefredaktor der «Schweizer Bauer» mit. Angelika Hardegger, Redaktorin bei der NZZ, und Bettina Dyttrich, WOZ, repräsentierten in der Runde die weissen Medien.

Ritter erscheine ihr unglaubwürdig

Bettina Dyttrich von der WOZ machte keinen Hehl daraus, dass sie der Agrarreform der letzten Jahre kritisch gegenübersteht. Zu stark lasse diese die Konsumentinnen und Konsumenten aussen vor. SBV-Präsident Markus Ritter erscheine ihr seit der Rückweisung der AP22+ unglaubwürdig. «Ökologische Anliegen dürfen nicht einfach ausgeblendet werden, nur um Reformen schneller vorantreiben zu können», betont Dyttrich. Abgesehen von der Massentierhaltungs-Initiative, die sie gut finde, stehe sie den aktuellen Pflanzenschutz-Initiativen durchaus kritisch gegenüber – zu vieles sei noch unerforscht, zu vieles werde dabei einfach ausgeblendet.

AP22+ sollte weiterverfolgt werden

Auch Angelika Hardegger, die bei der NZZ das Dossier Landwirtschaft verantwortet, findet, dass die AP22+ unbedingt weiterverfolgt werden sollte. Sie deutet das Einreichen der vielen Initiativen als ein «gewisses Unbehagen in der Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft». Den Initiativen steht jedoch auch sie kritisch gegenüber. Sie findet, dass die Landwirtinnen und Landwirte freier wirtschaften können sollten. Aber nur, wenn sie dafür weniger finanzielle Unterstützung vom Staat erhielten. «Wenn der Staat den Bauern schon finanzielle Mittel zur Verfügung stellt, sollte dies unter der Einhaltung von strengen Vorschriften geschehen», meint sie und betont damit die wichtige Rolle des Staates.
Gräben als Chance

Absenkpfad sei tragbar

Daniel Salzmann, Chefredaktor beim «Schweizer Bauer», glaubt hingegen mehr an den Markt als an den Staat. Er spricht sich dabei klar für eine Zurückweisung der AP22+ aus, denn die Administration würde dadurch ins Unermessliche steigen. Den Absenkpfad hingegen könne er unterstützen, er glaubt, dass dieser tragbar sei. «Auf dem Markt läuft aktuell sehr viel, das Bio-Angebot nimmt laufend zu», meint er. Er lehnt alle aktuellen Initiativen klar ab. «Meiner Meinung nach bräuchte es keine so krassen Initiativen, da sich das Konsumverhalten sowieso schon länger in Richtung eines bewussteren Fleischkonsums bewegt», sagt er.

Gräben werden grösser

Jonas Ingold, Redaktionsleiter LID, ist indes besorgt darüber, dass die aktuellen Initiativen und Agrarpolitik-Diskussionen grössere Gräben innerhalb der Landwirtschaft auftun könnten. Das erstaunt Bettina Dyttrich nicht. Sie glaubt, dass es diese Gräben in der Landwirtschaft schon lange gebe. «Als die ersten Landwirte auf Bio umgestellt haben, wurden sie zuerst von anderen Landwirten angefeindet. Solche Differenzen müssen aber manchmal auch einfach ausgehalten werden», betont sie. Vielleicht seien diese Gräben ja auch einfach ein Zeichen dafür, dass etwas passiert.

Auch Daniel Salzmann stellt fest, dass vieles in der Landwirtschaft im Wandel ist. Die aktuellen Diskussionen könnten diese längerfristig zu einer bewussteren Haltung der Konsumentinnen und Konsumenten führen.

Wissen als Schlüssel

In der Schlussrunde wird von allen Beteiligten die enorme Wichtigkeit von Information und Wissen betont sowie der Glaube an die Zukunft der Schweizer Landwirtschaft. «Journalisten wollen meist nur wunde Punkte aufzeigen, sie sind keineswegs generell gegen die Schweizer Bauernfamilien», sagt Jonas Ingold. Die Initiativen kämen meist von einzelnen engagierten Leuten. Doch stehe der Grossteil der Bevölkerung hinter den Landwirtinnen und Landwirten.

Direktzahlungen sind wichtig

Zum Schluss betont Daniel Salzmann noch einmal die Wichtigkeit von Direktzahlungen. Ohne diese müssten ganz viele Betriebe aufhören. Das könne kaum der richtige Weg sein. «Ich sehe die Zukunft der Landwirtschaft positiv. Es entsteht aktuell viel Neues wie solidarische Landwirtschaft oder die Hof- und Weidetötung», sagt er abschliessend.

Darin sind sich alle Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer einig: Es tut sich aktuell viel in der Schweizer Landwirtschaft – und es bleibt spannend. Nicht nur im Hinblick auf die anstehenden Abstimmungsvorlagen.




September 06, 2020 at 11:04AM
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